Die „Schwarzwaldklinik“

In meiner mündlichen Prüfung über die besondere Sachkunde diskutierten die Prüfer und ich über die (noch neue) Typisierung von Gebäuden in der Wertermittlungspraxis. Typisierung hat immer einen theoretischen, uniformierten Charakter, der einer Vielzahl von Gebäuden in der Praxis überhaupt nicht gerecht wird. Da diese Prüfung im denn doch recht nördlich gelegenen Oldenburg stattfand, meinte einer der Prüfer, dass ein Schwarzwaldhaus oder gar die „Schwarzwaldklinik“ sicher nicht in ein solches Korsett passe, die „Wertermittlungstheorie“ diesen Gebäudetyp gar nicht vorsehe und wohl vergessen habe. „Aber, Frau Zeller, die Schwarzwaldklinik wird sicher nicht so schnell auf ihrem Schreibtisch landen.“

Irrtum! Keine 10 Jahre später wurde mir die Bewertung der „Schwarzwaldklinik“ im Glottertal, die eigentlich „Carlsbau“, heißt, von der damaligen Eigentümerin, Deutsche Rentenversicherung, für die ich schon lange sehr gerne tätig bin, angetragen.

Ja, es hatte schon was, vor diesem in der Tat beeindruckenden Gebäude zu stehen, sich damit intensiv zu befassen! Kommt gleich „Oberschwester Hildegard“ mit drohendem Blick um die Ecke gefegt? Oder gar „Dr. Brinkmann“ mit wehendem Weißkittel?

Tatsächlich fanden die Filmaufnahmen nur im Außenbereich statt, hatte der (inzwischen sanierte und zeitgemäß attraktiv umgestaltete) Innenbereich zu der Zeit noch einen überwiegend nüchternen Klinikcharakter – mit Ausnahme des imposanten Speisesaals und Treppenaufgangs. Diese waren und sind nämlich mit einer Vielzahl an historischen Details ausgestattet. Soweit mir bekannt, wurden diese Elemente hier und da in die Filmaufnahmen eingeflochten. Abgesehen von dieser Filmhistorie „erzählen“ diese Details vor allem aber auch die Geschichte des „Carlsbau“ als Kurklinik aus lange vergangenen Zeiten.

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